ROBERT SCHUMANN – Neu zu entdecken (2006)

[:de]1-13 Kinderszenen, Leichte Stücke für das Pianoforte op. 15 (1838)

14 Arabeske op. 18 (1838/39)

15-17 Drei Fantasiestücke op. 111 (1851)

18*) „Schön Hedwig“ Ballade von Friedrich Hebbel op. 106 (1849)

19*) „Ballade vom Haideknaben“ von Friedrich Hebbel op. 122 Nr. 1 (1853)

20*) „Die Flüchtlinge“ Ballade von Percy B. Shelley op. 122 Nr. 2 (1852/53)

21-25 Gesänge der Frühe op. 133 (1853)

26-31 Thema mit Variationen – Clara gewidmet („Geister-Variationen“) o.Op. (1854)

*)Diese Komposition können auch ohne Declamation als selbstständige Clavierstücke ausgeführt werden.
Robert Schumann

Hörbeispiele

Kinderszenen, Op. 15-3 Download

Fantasiestücke, Op. 111-1. Download

Die Flüchtlinge (Der Hagel klirrt nieder), Op. 122-2 Download

Gesänge der Frühe, Op. 133-3. Lebhaft Download

Gesänge der Frühe, Op. 133-4. Bewegt Download

Geister-Variationen, WoO24 Download

Rezensionen

Interview mit dem Musikwissenschaftler Dr. Michael Struck, Schumann-Preisträger 2010 – www.kn-online.de
Irmgard Knechtges-Obrecht zu: Robert Schumann – Neu zu entdecken, www.schumann-portal.de
CD-Tipp vom 1.2.2007 von Michael Schmidt im BR4
„Platte des Jahres“, in der FAZ empfohlen von G.R. Koch, 02.12.2006
Gerhard R. Koch in der FAZ, 25.11.2006
Carsten Dürer in PianoNEWS, Ausgabe 09/10 2006
Note 1, Ausgabe 05/06

Booklettext

Jahrzehnte hat die Musikwelt ein Bild des Komponisten Robert Schumann mit sich herumgeschleppt, das durch Klischees verzerrt war. Zu solchen Klischees gehört das Bild vom realitätsfernen Träumer – was Schumanns populärstes Klavierstück Träumerei und Eduard Bendemanns bekannte posthume Kohlezeichnung der verträumt auf die Hand gestützten Schumann-Kopfes allzu gut zu bestätigen scheinen.

Klischeehaft ist auch die Vorstellung Schumann sei vor allem ein Meister der „kleinen Form“ gewesen. Die Zeitgenossen des Komponisten haben das mit Recht differenzierter gesehen. Sie spürten, dass auch der Symphoniker Schumann Gewichtiges zu sagen hatte. Und wer geschäftlich mit ihm zu tun hatte – wie die Korrespondenten der von Schumann mitgegründeten und jahrelang geleiteten Neuen Zeitschrift für Musik oder seine Verleger -, der merkte bald, dass sich Schumann in mancher Hinsicht bemerkenswert gut im realen (Geschäfts-)Leben auskannte. Robert Schumann, der Prototyp des „romantischen“ Komponisten, ist also in mancher Hinsicht neu oder wieder zu entdecken. Das gilt auch für bestimmte Bereiche seines Schaffens – etwa die Werke der letzten Schaffensjahre, die man lange Zeit so stark von der tragischen Geisteskrankheit belastet glaubte, dass man ihre Neuartigkeit, Eigenständigkeit und ihren künstlerischen Mut kaum wahrzunehmen vermochte.
Aber auch im Hinblick auf die künstlerische Wiedergabe und die Aufführungsgeschichte seiner Musik ist Neues zu entdecken. In diesem Sinne möchte die vorliegende CD unbekannte oder lange Zeit verschüttete Seiten des genialen Klavierkomponisten Schumann freilegen. Dabei zeigen die Titel der hier versammelten Werke – „Szenen“, „Arabeske“, „Gesänge“, „Balladen“ und „Fantasiestücke“ (in Anspielung an E.T.A. Hoffmanns „Phantasiestücke in Callots Manier“) – die Spannweite und Ausdruckskraft des romantischen Charakterstückes in seinen Beziehungen zu den Schwesterkünsten Dichtung und Malerei.

Ein weiterer roter Faden der CD ist die Gegenüberstellung des „frühen“ und des „späten“ Schumann – was leider immer noch ziemlich deckungsgleich ist mit dem Gegensatz zwischen „populären“ und dem „unbekannten“ Schumann. So zählen die Ende der 1830er Jahre entstandenen Kinderszenen op. 15 und die Arabeske op. 18 zu Schumanns beliebtesten Klavierwerken überhaupt, während die im Oktober 1853 komponierten Gesänge der Frühe in Musikleben und Musikforschung lange Zeit ein Schattendasein führten. Das änderte sich erst in jüngerer Zeit, als Künstler, Musikwissenschaftler und Hörer alte Denk- und Urteilsklischees über Schumanns Schaffen zu hinterfragen und sich intensiver mit den späten Werken auseinanderzusetzen begannen.
Dr. Michael Struck

Die CD ist bei ars musici erschienen und im Handel erhältlich oder auf Wunsch signiert bei Angelika Nebel zu bestellen (Preis: 15,50 €).

Stiftung van Meeteren


Düsseldorf Kunststiftung NRW


F.W. Hempel & Co

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